Home                                                              Impressum

Erste Hilfe

Erste Hilfe bei Kindernotfällen

Sportverletzungen

Fremdwörter-

verzeichnis

Links zu den

Hilfsorganisationen

Wörterbuch

Dt./Englisch

Literatur

 

 

 

 

 

Erste Hilfe bei Notfällen mit Kindern

Ein Kind ist kein kleiner Erwachsener. Viele Notfälle erklären sich aus den Unterschieden aus Anatomie und Wahrnehmung zwischen Kindern und Erwachsenen. Nachfolgend sind einige aufgeführt:

  • Das Sehvermögen ist erst ab ca. 9 Jahre ähnlich ausgeprägt wie bei Erwachsenen, wobei das Sehfeld immer noch um ca. 30% eingeschränkt ist.
  • Kinder haben eine andere Wahrnehmung ihrer Umwelt. Ihr Gefahrenbewusstsein muss erst noch entwickelt werden.
  • Hören: Bis ca. 8 Jahre haben Kinder Schwierigkeiten, Geräusche richtig einzuschätzen (z.B. ein sich näherndes Auto)
  • Geschwindigkeitseinschätzung: Ist bis 4 Jahre so gut wie nicht möglich. Erst ab 6 Jahre ist eine genauere Einschätzung möglich.
  • Ich-bezogenes Denken (andere müssen mich auch wahrnehmen, wenn ich sie sehe)
  • Aufmerksamkeit und Konzentration: bis vier Jahre nimmt das Kind hauptsächlich es interessierende Umweltreize wahr (ein Kind welches blaue Autos toll findet, wird blaue Autos sofort sehen; rote Autos werden übersehen, da das Kind die Farbe rot nicht interessant findet)
  • Die Atemwege sind enger und der Kehlkopf ist anders positioniert als bei älteren Kindern oder Erwachsenen, was Atemprobleme fördert.
  • Das Gehirn von Säuglingen ist empfindlich gegen Schleuderbewegungen und die Nackenmuskulatur ist häufig noch nicht so weit ausgeprägt, das sie Schleuderbewegungen wirkungsvoll abfedern kann.
  • Die täglich von Säuglingen und Kleinkindern aufgenommene und abgegebene Flüssigkeitsmenge (Trinken, Nahrungsaufnahme, Schwitzen, etc.) ist prozentual zur im Körper vorhandenen Flüssigkeitsmenge viel höher als beim Erwachsenen, wodurch Kinder viel schneller unter Flüssigkeitsmangel leiden können.
  • Säuglinge und Kleinkinder besitzen eine große Hautoberfläche in Bezug auf ihren Körper, was ein schnelleres Auskühlen des Körpers fördert.


Viele Notfälle bei Kindern sind vermeidbar, wenn die genannten Unterschiede berücksichtigt werden. Folgende Unfallschwerpunkte treten bei den verschiedenen Altersstufen auf:
Ab dem Alter von drei Monaten ist z.B. das Greifen und Festhalten möglich sowie das spontane Umdrehen und unversehenes zur Seite Rollen. Häufige Unfallursachen sind z.B.

Bis 6 Monate:
  • Sturzunfälle (Wickeltisch / Couch / Babywippe / Transportunfälle)
  • Erstickungsunfälle (Bettzeug / Strangulation / Einatmen von Kleinteilen)

7 Monate bis 4 Jahre:
  • Verschlucken von Gegenständen
  • Vergiftungen und Verätzungen (z.B. Reinigungsmittel, Lampenöle, Medikamente, Giftpflanzen, etc.)
  • Verbrühung bzw. Verbrennung (z.B. durch heiße Gegenstände, Töpfe oder umkippen von heißen Flüssigkeiten)
  • Stürze (z.B. Treppenstürze) oder Stürze durch Lauf-Lernhilfen
  • Elektrounfälle (ungesicherte Steckdosen)
  • Ertrinkungsunfälle (Regentonne, Gartenteich)

Ab 5 Jahre:
  • Sport- und Freizeitunfälle (z.B. durch Stürze oder Zusammenstöße)
  • Verkehrsunfälle


Allgemeine Vorgehensweise bei Notfällen mit Kindern

Wenn ein Notfall passiert ist, verfallen Sie nicht in Hektik. Wichtig ist, dass Sie Ruhe bewahren. Um möglichst effektiv helfen zu können halten Sie sich am Besten an das nachfolgende Ablaufschema:

1. Sichern Sie die Notfallstelle ab (z.B. Schutz von weiteren Kindern vor Verletzungen oder erst das umgestürzte Regal stabilisieren) und vergessen Sie nicht Ihren Eigenschutz. Es ist niemandem geholfen, wenn Sie sich auch noch verletzen.
 
2. Überprüfen Sie das Bewusstsein und die Atmung des Kindes
Bewusstsein: Ist das Kind ansprechbar bzw. zeigt es eine kindgerechte Reaktion?
Atmung: Ist die Atmung normal? Gibt es ungewöhnliche Atemgeräusche? Atmet das Kind sehr schnell?
 
3. Je nach Notfall --> führen Sie die wichtigsten Sofortmaßnahmen der Ersten Hilfe durch (z.B. stabile Seitenlagerung, Blutstillung bei bedrohlichen Blutungen oder die Schocklagerung)
 
4. Notruf absetzen bzw. Hilfe herbeiholen. Beim Notruf gelten die 5 W-Fragen (Wo befinden Sie sich; Was ist passiert; Welche Verletzungen liegen vor; Wie viele Personen sind verletzt; Warten auf Rückfragen). Geben Sie zusätzlich das Alter des Kindes an. Im Notfall wählen Sie die Telefonnummer 112. Über diese ist deutschlandweit der Rettungsdienst zu erreichen.
 
5. Decken Sie das Kind baldmöglichst zu um einen unnötigen Wärmeverlust zu vermeiden (z.B. Rettungsdecke)
 
6. Betreuen bzw. trösten Sie das Kind bis zum Eintreffen der Rettungskräfte

Fahren Sie möglichst nicht selber ins Krankenhaus. Zu Hause können Sie das Kind viel besser versorgen und bei einer Verschlechterung seines Zustandes adäquat reagieren. Der Rettungswagen braucht normalerweise nicht länger zu Ihnen nach Hause als Sie zum Krankenhaus. Der Transport in die Klinik ist aber viel schonender und während der Fahr ist eine ständige medizinische Betreuung gewährleistet.



Störungen des Bewusstseins

Allgemeine Ursachen für Bewusstseinsstörungen können z.B. sein:
Krampfanfälle (z.B. Fieberkrämpfe)
Kopfverletzungen / Gehirnerschütterung
Vergiftungen
Schädigungen durch Hitze (z.B. Verbrennungen, Sonnenstich bzw. Überwärmung) bzw. Kälte (z.B. Unterkühlung)
Unfälle mit elektrischem Strom
Infektionen
plötzlicher Säuglingstod
Atemwegsverlegungen
usw.


Allgemeine Maßnahmen bei Bewusstlosigkeit

Stellen Sie sicher, das die Atmung noch ausreichend vorhanden ist. Bei Kindern älter als 1 Jahr führen Sie die normale stabile Seitenlagerung durch. Bei Babys führen Sie die Bauchlage durch. Drehen Sie in der Bauchlage den Kopf beim Baby seitlich und heben den Unterkiefer locker an um die Atemwege von der Zunge frei zu halten (Unterkiefer und Wirbelsäule sollten sich ca. im Rechten Winkel zu einander befinden). Überstrecken Sie den Kopf nicht wie beim Erwachsenen, da sonst die Atemwege wieder verschlossen werden. Achten Sie darauf, dass der Abfluss von Erbrochenem bzw. Speichel ungehindert möglich ist. Ist die Atmung nicht ausreichend vorhanden, so führen Sie die Herz-Lungen-Wiederbelebung durch.


Krampfanfälle bzw. Fieberkrämpfe

Bedingt durch eine plötzliche Reizung des Gehirns (z.B. durch einen Wärmestau im Körper) kann ein Krampfanfall ausgelöst werden. Ca. 5 % der Kinder erleiden einen Krampfanfall. Der Schwerpunkt des Auftretens liegt dabei zwischen dem 6. Lebensmonat und dem 5. Lebensjahr. Fieberkrämpfe entstehen im Rahmen eines Infektes beim ersten Fieberanstieg. Die Sorge, dass es sich um Epilepsie handeln könnte ist meist unbegründet. Es treten Krämpfe am ganzen Körper auf, die starr aber auch teils zuckend sein können. Die Dauer der Krämpfe liegt meist zwischen 5 und 10 Minuten, kann in Ausnahmefällen aber auch bis zu einer Stunde dauern. Begleitend kann ggf. eine Blaufärbung der Lippen auftreten sowie ein starrer Blick bzw. "verdrehte" Augen. Die Fieberkrämpfe treten normalerweise im Rahmen eines Infektes auf.

Maßnahmen während des Kranpfanfalles: Das Kind während des Krampfanfalles auf keinen Fall festhalten (Verletzungsgefahr). Räumen Sie stattdessen alles zur Seite, woran sich das Kind verletzten könnte und versuchen Sie ggf. den Kopf "abzupolstern". Versuchen Sie Stürze (z.B. aus dem Bett) zu vermeiden. Die Lagerung nach dem Krampfanfall erfolgt je nach Bewusstseinszustand. Bei Bewusstlosigkeit führen Sie die stabile Seitenlagerung (bzw. Bauchlagerung bei Säuglingen) durch. Da der Krampfanfall bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes / Arztes normalerweise vorbei ist. beobachten Sie den Ablauf genau. Welche Anzeichen sind Aufgetreten, gab es Muskelbewegungen, Auffälligkeiten im Bereich der Augen? Notieren Sie unbedingt die Dauer des Krampfanfalles. Klären Sie das weitere Vorgehen mit Ihrem Kinderarzt ab (z.B. ob fiebersenkende Medikamente bei einem neuerlichen Infekt sinnvoll sein können, etc.).


Affektkrämpfe (bzw. Schreikrämpfe)

Sie treten typischerweise zwischen dem 6. und 18. Lebensmonat auf. Das Kind steigert sich dabei so lange in etwas hinein (z.B. weil es seinen Willen nicht bekommt), bis es kurz den Atem anhält (nicht erschrecken, das Kind kann dabei etwas zyanotisch werden). Das Kind verliert dann kurz das Bewusstsein und erschlafft. Normalerweise zeigt das Kind schnell wieder Reaktionen und Komplikationen (wie z.B. ein Krampfanfall) sind äußerst selten. Mit zunehmendem Alter (meist spätestens ab dem 18. Monat) hören die Affektkrämpfe selber wieder auf und Folgeschäden sind äußerst selten. Zu Beginn eines Affektkrampfes kann das Kind teilweise durch Ablenkung (z.B. ungewohnte Geräusche, gegen die Wange pusten oder Wassertropfen auf die Wange spritzen) aus dem Zustand heraus gebracht werden. Bei Kindern, welche häufig zu Affektkrämpfen neigen, können diese Anfälle reduziert werden, wenn man die auslösenden Einflüsse möglichst vermeidet. Dies sollten Sie aber nur in Absprache mit einem Kinderarzt oder Kinderpsychologen anwenden. Sonst merkt das Kind ggf. sehr schnell, dass es so seinen Willen durchsetzen kann und Sie haben das Problem eher verschlimmert.


Infektionskrankheiten

Vorbeugung: Schützen Sie ihr Kind indem Sie es entsprechend dem aktuellen Impfplan impfen lassen. Hier berät Sie ihr Kinderarzt. Den jeweils aktuellsten Impfplan finden Sie auch auf den Internetseiten des Robert-Koch-Institutes ( http://www.rki.de ).
http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/Migration/Materialien/Downloads-Impfkalender/Impfkalender_Deutsch.html
Erkennungsmerkmale: Symptome entsprechend der jeweiligen Erkrankung. Informationen zu den wichtigsten Kinderkrankheiten erhalten sie hier oder auf den Seiten des Robert-Koch-Institutes.
Gefahren einer Infektionskrankheit können z.B. sein: Austrocknung des Kindes (Flüssigkeitsmangel), Schock, Krampfanfälle, hohes Fieber oder Bewusstlosigkeit
Maßnahmen: evtl. Kinderarzt aufsuchen bzw. bei schweren Symptomen oder Komplikationen Notruf. Wichtig ist die Einhaltung von Hygienemaßnahmen um Kontaktpersonen nicht zu gefährden. Achten Sie auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr um das Kind vor Austrocknung zu schützen. Geben Sie dem Kind Medikamente möglichst nur nach Verordnung (bzw. in Absprache) durch den Kinderarzt. Bei hohem Fieber können ggf. Wadenwickel angewendet werden. Die Temperatur des Wadenwickels sollte dabei knapp (1-2 °C) unter der Körpertemperatur des Kindes liegen.


Störungen der Atmung

Bedingt durch die Anatomie der kindlichen Atemwege treten Atemstörungen bei Kindern häufig auf. Allgemein bei Atemproblemen sorgen Sie dafür, dass das Kind möglichst frei atmen kann indem Sie es aufsetzen, beengende Kleidung öffnen und für Frischluftzufuhr sorgen. Nehmen Sie Kontakt mit dem Kinderarzt auf bzw. rufen Sie in schweren Fällen den Rettungsdienst (Notruf - 112). Versuchen Sie Ruhe auszustrahlen und das Kind zu Trösten. Nachfolgend sind einige Störungen der Atmung, welche bei Kindern auftreten können, aufgeführt.

Pseudokrupp
Es handelt sich um eine Virusinfektion, die meist im Alter zwischen 6 Monaten und 3 Jahren auftritt. Die Kinder weisen eine schnelle und tiefe Atmung mit bellendem Husten auf. Dazu kommt Heisserkeit, häufig ein ziehendes Einatmen mit Nasenflügeln bzw. einem pfeifenden Geräusch beim Einatmen. Die Kinder haben teilweise leichtes Fieber. Die Erkrankung tritt normalerweise in der kalten Jahreszeit (und dort nachts) auf. Insgesamt machen die Kinder häufig einen mäßig kranken Gesamteindruck. Die Kinder sollten in eine bequeme Lage gebracht werden mit aufrechtem Oberkörper (z.B. sitzend auf dem Schoß der Eltern). Lenken Sie das Kind ab und versuchen es zu beruhigen. Sorgen Sie für möglichst angefeuchtete Frischluftzufuhr (z.B. indem Sie im Bad das Fenster öffnen und die Luft durch vernebeln von kaltem Wasser aus der Dusche anfeuchten). Sofern keine Komplikationen auftreten ist das Hinzuziehen eines Kinderarztes meist ausreichend.

Epiglottitis
Selten auftretende schwere bakterielle Infektion des Kehldeckels meist zwischen dem 2. und 7. Lebensjahr. Erkennungsmerkmale sind eine Entzündung des Rachenraumes, eine heißere, kloßige Sprache (etwa so, als ob man eine heiße Kartoffel in den Mund nimmt und versucht zu sprechen), Schluckbeschwerden, oft hohes Fieber, Atemnot (das Kind sitzt aufrecht im Bett) und apathisches Erscheinungsbild. Bei Verdacht auf eine Epiglottitis ist der Notruf (112) abzusetzen. Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes ist das Kind atemerleichtern und bequem zu lagern (aufrechter Oberkörper) und ggf. sind fibersenkende Maßnahmen (z.B. Wadenwickel) zu ergreifen.

Insektenstich im Mund-Rachenraum
Bei Verdacht auf einen Insektenstich im Mund-Rachenraum kann durch Kühlen von innen (Eisstückchen lutschen lassen) und außen (feuchtes Tuch bzw. Coolpack aus dem Kühlschrank) das Anschwellen verringert werden. Wir ein Eisbeutel zum Kühlen verwendet, so ist dieser in ein Tuch einzuwickeln um eine Erfrierung des Gewebes zu verhindern. Auf keinen Fall sollte am Hals des Kindes herumgetastet werden, da durch Manipulation von außen die Schwellung verschlimmert werden könnte. Notruf absetzen und bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes / Arztes ist das Kind atemerleichternd zu lagern (Oberkörper erhöht).

Verlegung der Atemwege durch einen Fremdkörper
Solange die Atemwege nicht komplett verschlossen sind (das Kind hustet und es sind noch Atemgeräusche hörbar), so ist das Kind zum weiteren Husten aufzufordern. Wir der Fremdkörper dadurch nicht herausgeschleudert, so ist der Oberkörper kräftig nach vorne zu beugen und durch kräftige Schläge mit der Flachen Hand zwischen die Schulterblätter das Abhusten des Fremdkörpers zu unterstützen. Sollte dies auch nicht zum Erfolg führen, so ist das Kind (bei noch vorhandener Atemtätigkeit) atemerleichternd zu lagern (erhöhter Oberkörper) und der Rettungsdienst zu alarmieren (Notruf Tel. 112).
Sind die Atemwege durch den Fremdkörper komplett verschlossen (kein Husten vorhanden, das Kind ringt nach Luft und läuft blau an), so wird zuerst mit 5 kräftigen Schlägen mit der flachen Hand zwischen die Schulterblätter versucht, den Fremdkörper abzulösen, so das er abgehustet werden kann. Der Oberkörper ist dabei kräftig nach vorne zu beugen. Führt dies je nicht zum Erfolg, so kann als letzte Notmaßnahme der sogenannte Heimlich-Handgriff angewendet werden. Dazu stellen Sie sich hinter das Kind, umgreifen den Bauch des Kindes von hinten (direkt unterhalb des Rippenbogens / Zwerchfells) mit Ihren zur Faust geballten Händen. Nun werden maximal 5 mal ruckartig mit Ihren Händen die Bauchorgane es Kindes in Richtung Zwerchfell gedrückt. Durch das Hochdrücken des Zwerchfells wird versucht, einen Überdruck in den Lungen zu erzeugen, der dann den Fremdkörper aus der Luftröhre drücken soll. Führt dies auch nicht zum Erfolg, so wird (solange das Bewusstsein erhalten ist) im Wechsel mit 5 Schlägen zwischen die Schulterblätter und 5 Bauchkompressionen fortgefahren. Verliert das Kind das Bewusstsein, so wird die Herz-Lungen-Wiederbelebung durchgeführt bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes. Bei Säuglingen ist der Heimlich-Handgriff wie oben beschrieben nicht anwendbar. Hier wird alternativ eine Kompression des Brustkorbes entsprechend dem Vorgehen bei der Herz-Lungen-Wiederbelebung 5 mal durchgeführt. Der Brustkorb wird dazu mit zwei Fingern ca. 1/3 der Brustkorbtiefe herabgedrückt. Der Druckpunkt liegt ca. 1 cm unterhalb der Verbindungslinie zwischen den Brustwarzen.

Plötzlicher Säuglingstod (SIDS - Sudden Infant Death Syndrome)
Man bezeichnet damit den plötzlichen und unerwarteten Tod eines zuvor gesund erscheinenden Säuglings. Am häufigsten ist es bei Kindern im Alter von 2-4 Monaten zu beobachten und dabei verstärkt in den Wintermonaten. Die Ursachen des plötzlichen Todes sind weitgehend unbekannt. Durch statistische Erhebung der Sterbefälle wurden Risikofaktoren ermittelt. Häufiger betroffen vom SIDS waren z.B. Frühgeborene, Kinder drogenabhängiger Mütter, Kinder welche in Bauchlage schlafen, Rauchen in der Schwangerschaft bzw. in der Umgebung des Kindes, zu warme Schlafumgebung des Kindes oder Kinder, welche nicht gestillt wurden. Wie weit diese Faktoren aber tatsächlich einen Einfluss haben kann nur vermutet werden. Erkennen: Bewusstlosigkeit und fehlende Atemtätigkeit
Maßnahmen: Notruf absetzen (112) und Herz-Lungen-Wiederbelebung durchführen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes.

Strangulation
n.n.

Störungen des Kreislaufs

Kreislaufstillstand

n.n.


Schock

n.n.

 

Unfälle mit elektrischem Strom

n.n.

 

Verletzungen

n.n.

 

Thermische Probleme

n.n.

 

Vergiftungen

Das wichtigste bei Vergiftungen ist die Vorbeugung. Dabei ist nicht nur die eigene Wohnung kindersicher zu gestalten, sondern auch bei Besuchen von Großeltern, Verwandten oder Freunden darauf zu achten, dass die Kinder nicht mit den Giften in Berührung kommen. Wer kenn nicht noch aus den eigenen Kindertagen die tolle Schublade bei den Großeltern, voll mit "Bonbons" in allen möglichen Farben. Zu Vergiftungen gibt es im Internet eine Vielzahl von Informationen zu finden.

Erkennen von Vergiftungen:
Viele Kennzeichen von Vergiftungen sind unspezifisch. Achten Sie daher bei unerklärlichen Symptomen auf die Umgebung des Kindes. Gibt es irgendwelche Substanzen, Tabletten, Pflanzen, auf welche die Symptome ggf. zurückgeführt werden können? Wenn Sie keine andere Ursache für die Symptome gefunden haben, so schließen Sie eine Vergiftung nicht aus. Allgemein Symptome von Vergiftungen können sein:

  • krampfartige Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall

  • Kopfschmerzen, Schwindelgefühl

  • Bewusstseinstrübungen, Apathie, Bewusstlosigkeit, Atemprobleme

  • Das Kind berichtet über ein übles Geschmackserlebnis oder es spielt z.B. mit einer leeren Packung

  • Spuren der Giftigen Substanzen sind an Mund, Gesicht oder Händen zu sehen

  • evtl. verfärbte Schleimhäute an Augen bzw. Lippen (auf das Essen von Tabak können z.B. bräunlich verfärbte Schleimhäute des Mundes bzw. bräunlich verfärbter Speichel hinweisen, aber auch ein vermehrter Speichelfluss)

  • evtl. auftretender Mundgeruch (z.B. durch Alkohol, Lösungsmittel, Kosmetika oder Tabak)

Maßnahmen bei Verdacht auf Vergiftungen:

  • sind schon Symptome der Vergiftung zu erkennen und kennen Sie ggf. die genaue Ursache der Symptome nicht, so rufen Sie den Rettungsdienst an (Tel. 112)

  • wissen Sie, welche evtl. giftige Substanz das Kind zu sich genommen hat und weist das Kind noch keine (bzw. keine akut bedrohlichen) Symptome auf, so rufen Sie bei der Giftnotrufzentrale an. Diese kann Ihnen bei bekannter Substanz Informationen zur Giftigkeit und zu möglichen Maßnahmen geben. Die Telefonnummern der Giftnotrufzentralen in Deutschland finden sie hier

  • Giftreste sicherstellen und dem Rettungsdienst mitgeben. Dazu zählt auch erbrochenes, wenn eine Vergiftung nicht auszuschließen ist (z.B. bei Erbrechen ohne bekannte Ursache)

  • Lagern Sie das Kind je nach Bewusstseinszustand (stabile Seitenlagerung bei bewusstlosen bzw. stark eingetrübten Kindern)

  • Bringen Sie das Kind nicht zum Erbrechen und geben Sie dem Kind auch nichts zu Trinken. Besonders das Verabreichen von Milch kann die Vergiftung in vielen Fällen eher noch verschlimmern! Falls Sie von der Giftnotrufzentrale oder aus Herstellerangaben anderslautende Informationen erhalten haben, so richten Sie sich selbstverständlich nach diesen.

  • Bei äußerlichen Verätzungen ist die Haut ggf. mit viel (lauwarmem) Wasser zu spülen.

 

Nützliche Links

http://www.barmer-gek.de/126756 (Nützliche Broschüre zur Ersten Hilfe bei Kindernotfällen der BARMER GEK in Zusammenarbeit mit der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.)

http://www.bzga.de/infomaterialien/kinder-und-jugendgesundheit (Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung - Broschüren z.B. zu Kinderunfällen, Impfungen, Kindliche Entwicklung sowie den Früherkennungsuntersuchungen als pdf-Datei zum Download)

http://www.bvl.bund.de/DE/01_Lebensmittel/03_Verbraucher/09_InfektionenIntoxikationen/02_Giftnotrufzentralen/lm_LMVergiftung_giftnotrufzentralen_node.html (Liste der Giftnotrufzentren in Deutschland, Österreich und der Schweiz - Bundesanstalt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit)

http://www.kindergesundheit-info.de (Informationen der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung zu allen Themen der kindlichen Entwicklung und zu Notfällen bzw. Erkrankungen)

http://www.rki.de (Informationen des Robert Koch Instituts zu Infektionskrankheiten von A bis Z)