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Der Kreislaufstillstand
Unter einem Kreislaufstillstand versteht man den Zustand der
Pulslosigkeit. Um mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung zu Beginnen ist es
allerdings ausreichend, wenn keine oder keine ausreichende Atemtätigkeit
festgestellt wurde. |
Ursachen:
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Schwerwiegende Störungen
der Vitalfunktionen Atmung und Kreislauf können einen Kreislaufstillstand
auslösen (verursacht durch z.B. Vergiftungen, Elektro-Unfälle,
starker Blutverlust, Herzkrankheiten etc.) |
Erkennen:
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blasse, graublaue Haut |
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Bewusstlosigkeit |
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Atemstillstand |
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Pulslosigkeit |
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weite, lichtstarre Pupillen |
Maßnahmen:
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Herz-Lungen-Wiederbelebung |
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Not(arzt)ruf |
Herz-Lungen-Wiederbelebung
(HLW)
Herz-Lungen-Wiederbelebung
beim Erwachsenen
Sie haben beim Bewusstlosen keine oder keine ausreichende Atmung
festgestellt und den Notruf schon abgesetzt? Dann müssten Sie
schnellstmöglich mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung beginnen. Vor dieser
Art der Hilfeleistung brauchen Sie keine Angst zu haben. Als Regel gilt:
30 Mal den Brustkorb herunterdrücken, 2 Mal beatmen. Beginnen Sie in
dieser Situation immer mit der HLW. Für den Ersthelfer ist nicht zu
erkennen, ob die Maßnahme noch erfolgversprechend ist, oder nicht (z.B.
können bei einer Unterkühlung des Patienten Hirnschädigungen wesentlich
verzögert eintreten). Ohne Herz-Lungen-Wiederbelebung hat der Patient in
dieser Situation kaum eine Chance zu überleben bzw. es muss mit massiven
Hirnschädigungen gerechnet werden.
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Bei der HLW wird eine Belüftung der Lunge durch Beatmung, sowie
der Aufbau eines Notkreislaufs durch die Thoraxkompression (Herz-Druckmassage) erreicht. Die
Maßnahme sollte dabei möglichst schnell begonnen werden (ab einer
Zeitspanne zwischen Kreislaufstillstand und Beginn der
Herz-Lungen-Wiederbelebung von mehr als 3 Minuten besteht die Gefahr von
massiven Hirnschädigungen). Hauptziel
der Maßnahme ist die fortgesetzte Sauerstoffversorgung des Gehirns!
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Brustkorbkompression:
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Legen Sie den Betroffenen auf einem harten Untergrund auf den Rücken.
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Knien Sie dicht neben den Betroffenen und machen Sie seinen Oberkörper
frei. Schneiden Sie die Kleidung ggf. mit einer Schere auf!
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Platzieren Sie eine Hand mit dem Handballen in der Mitte des Brustkorbes.
Die zweite Hand wird auf die erste aufgelegt. (Finger strecken - die Finger sollen keinen Druck auf die
Brust ausüben, da hierdurch das Risiko von Rippenbrüchen steigen kann;
der Druck soll somit nur direkt auf das Brustbein ausgeübt werden). |
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Das Brustbein wird beim Erwachsenen nun etwa 5-6 cm senkrecht in Richtung Wirbelsäule gedrückt.
Wenn Sie knapp 2x pro Sekunde drücken, erreichen Sie die erforderliche
Frequenz von 100-120/Min. Nach jedem Druck muss der Brustkorb vollständig
entlastet werden, um die Sauerstoffversorgung des Herzmuskels durch die
Herzkranzgefäße nicht zu behindern (füllen sich in der
Entlastungsphase des Herzens).
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Nach 30 Brustkorbkompressionen wechseln Sie zur Beatmung.
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Beatmung:
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Für die nun folgende Beatmung verschließen Sie mit Daumen und
Zeigefinger die Nase des Betroffenen und überstrecken den Kopf nach
hinten. Dann atmen Sie normal ein, umschließen mit Ihren Lippen den Mund
des betroffenen und beatmen ihn gleichmäßig etwa eine Sekunde lang, so
das sich der Brustkorb sichtbar hebt und senkt. Nach dem Zurücksinken des
Brustkorbes eine zweite Beatmung durchführen. Zwischen den Beatmungen
wird die Überstreckung des Kopfes beibehalten.
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Es sollen immer nur zwei Beatmungsversuche durchgeführt werden, bevor
wieder mit der Brustkorbkompression begonnen wird. Eine erfolglose
Beatmung wird nicht wiederholt. |
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Kann sich der Ersthelfer infolge von vorhandenen Verletzungen bzw. Ekel
nicht dazu durchringen die Beatmung durchzuführen, so soll er zumindest
die Herzdruckmassage mit einer Frequenz von 100-120/min. durchführen. Die
Brustkorbkompressionen werden dann selbstverständlich durchgängig ohne
Pause durchgeführt. Ist ein weiterer Ersthelfer vor Ort, so sollte
dieser die Atemwege des Patienten freihalten (durch Überstrecken des
Kopfes nach hinten). |
Allgemeines Vorgehensschema:
Der
Ersthelfer führt die Herz-Lungen-Wiederbelebung so lange durch, bis entweder
sichere Kennzeichen für eine Kreislauffunktion vorliegen (eher selten!) oder
aber der Rettungsdienst an der Notfallstelle eintrifft und den Patienten vom
Ersthelfer übernimmt. Sollte es nicht möglich sein, einen Notruf abzusetzen,
so ist die Maßnahme durch den Ersthelfer möglichst lange durchzuführen. Sind
mehr als ein Ersthelfer an der Notfallstelle, so sollten diese sich ca. alle 2
Minuten bei der Durchführung der Herz-Lungen-Wiederbelebung abwechseln um diese
möglichst effizient durchzuführen.
Anmerkungen
zum Vorgehensschema: Pulskontrolle
zum Feststellen einer Kreislauffunktion: Für den Laienhelfer ist es ausreichend, auf die Pulskontrolle ganz zu
verzichten. Die Pulskontrolle führt nur zu einer unnötigen Verzögerung bis zum
Beginn der Herz-Lungen-Wiederbelebung. Professionelle Helfer sollten
eine Pulskontrolle an der Halsschlagader (nacheinander auf beiden Halsseiten)
durchführen. Die Pulskontrolle sollte dabei maximal 10 Sekunden (max. 5
Sekunden je Seite) beanspruchen. Wird dabei kein oder kein sicherer Puls
festgestellt, so ist die Herz-Lungen-Wiederbelebung zu beginnen!
Beatmung:
Kann
beim Beatmen keine Luft in die Lungen eingeblasen werden, so kontrollieren Sie
vor der nächsten Beatmung die richtige Kopfposition (ist der Kopf ausreichend
überstreckt). Führt dies nicht zum Erfolg, so ist der Mund-Rachenraum auf
Fremdkörper zu überprüfen. Verhindern Fremdkörper (z.B. Mageninhalt oder
Gebissteile) die Beatmung, so sind diese zu entfernen. Drehen Sie dazu den Kopf
des Patienten auf die Seite und drücken mit einer Hand die Wange des Patienten
zwischen seine Zähne (zum Eigenschutz). Dann entfernen Sie mit Ihrer anderen
Hand (Einmalhandschuhe anziehen!) die Fremdkörper.
Defibrillator:
Ist ein Defibrillator (AED) vor Ort bzw. durch die Ersthelfer erreichbar, so
sollte dieser zusätzlich zur Herz-Lungen-Wiederbelebung zum Einsatz gebracht
werden. Ein Ersthelfer führt dabei ganz normal die Herz-Lungen-Wiederbelebung
durch, währen ein weiterer Ersthelfer den Defibrillator holt und zusätzlich
Hilfe herbeiholt (bzw. den Notruf "112" absetzt). Nachdem der Defibrillator
eingeschaltet wurde, einfach den Anweisungen des Gerätes folgen. Erst wenn der
Defibrillator dazu auffordert, dass der Patient nicht mehr berührt werden darf,
wird die Herz-Lungen-Wiederbelebung unterbrochen.
Notruf beim Vorliegen eines Kreislaufstillstandes: Beim
Vorliegen eines Kreislaufstillstandes ist der Notruf so
früh als möglich abzusetzen. Beim Erwachsenen gilt die
Regelung, den Notruf noch vor Beginn der Herz-Lungen-Wiederbelebung abzusetzen (
"Phone first"). Bei Kindern bis zur einsetzenden Pubertät wird unterschieden:
haben Sie den Zusammenbruch des Kindes nicht beobachtet, so kann vor dem
Absetzen des Notrufs für maximal 1 Minute die Herz-Lungen-Wiederbelebung
durchgeführt werden (da bei Kindern schneller ein Sauerstoffmangel vorliegt).
Wenn sich in diesem Zeitraum kein Erfolg einstellen sollte, so ist auf jeden
Fall vor der weiteren Durchführung der HLW erst der Notruf abzusetzen (
"Phone fast"). Haben Sie den Zusammenbruch beobachtet, dann setzen Sie, wie beim
Erwachsenen, zuerst den Notruf ab und beginnen dann unverzüglich mit der
Herz-Lungen-Wiederbelebung. Sind zwei Ersthelfer vor Ort, so ist der Notruf
natürlich immer sofort durch einen der beiden Helfer abzusetzen, während der
zweite Helfer möglichst schnell mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung beginnt.
Gefahren der Herzdruckmassage:

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Rippenfraktur
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Brustbeinfraktur
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Pneumo- oder Hämatothorax (Eindringen von Luft bzw.
Blut in den Pleuraspalt zwischen Lungenfell und Brustfell)
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Leber- und/oder Milzverletzung
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Herzbeuteltamponade (Eindringen von Blut in den Herzbeutel)
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Erbrechen und Aspiration
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Herz-Lungen-Wiederbelebung bei Kindern
(bis zur einsetzenden Pubertät) und Säuglingen
1.
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Beatmung: Die Beatmung erfolgt Mund-zu-Mund (bzw. bei Säuglingen
Mund-zu-Mund/Nase). Ein ausreichendes Beatmungsvolumen haben Sie erreicht, wenn
sich der Brustkorb des Säuglings / Kindes beim Einblasen der Luft leicht
sichtbar hebt und senkt.
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2.
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Herzdruckmassage: Der
Druckpunkt für die Thoraxkompression liegt im unteren Drittel des
Brustbeines. Der untere Rand des Brustbeins kann durch Tasten des
Schwertfortsatzes ermittelt werden. Der Druckpunkt für die Komprimierung
liegt ca. eine Fingerbreite darüber. Bei Kindern älter als 1 Jahr kann
die Thoraxkompression mit einer oder beiden Händen des Ersthelfers
durchgeführt ´werden. Bei Kindern unter einem Jahr erfolgt die
Thoraxkompression mittels zweier Finger. Der Brustkorb ist
bei der Kompression jeweils ca. 1/3 der Brustkorbtiefe durchzudrücken.
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3.
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Herz-Lungen-Wiederbelebung:
Im Gegensatz zur HLW beim Erwachsenen wird mit
fünf initialen Beatmungen begonnen. Führt dies zu keinem Erfolg, so wird
die Herz-Lungen-Wiederbelebung entsprechend dem Vorgehen beim Erwachsenen
im Verhältnis 30 : 2 (Kompression: Beatmung) durchgeführt. Es soll eine
Frequenz von ca. 100 Herzdruckmassagen pro Minute erreicht werden. Für die
Beatmung gilt wie beim Erwachsenen: erfolglose Beatmungen werden nicht
wiederholt. Nach jeweils 2 (oder 5) Beatmungen werden zuerst wieder 30
Herzdruckmassagen durchgeführt. Kann sich der Ersthelfer infolge von
Verletzungen bzw. Ekel nicht dazu durchringen, die Beatmungen
durchzuführen, so ist wie beim Erwachsenen wenigstens die
Herzdruckmassage durchzuführen. Ist ein zweiter Ersthelfer vor Ort, so
sollte dieser möglichst die Atemwege freihalten (durch überstrecken des
Kopfes). Sind mehrere Ersthelfer vor Ort, so sollten sich diese alle 2
Minuten abwechseln um eine möglichst effektive
Herz-Lungen-Wiederbelebung zu gewährleisten.
Bei Kindern liegt im Gegensatz zum Erwachsenen häufig ein Problem der
Atmung vor. Durch die 5 initialen Beatmungen wird diesem Umstand Rechnung
getragen.
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